Osteopathie ist eine Ursachenbehandlung

Die Selbstheilungskraft

Im Zentrum der osteopathischen Behandlung steht die Selbstheilungskraft des Patienten. Sie gibt die Richtung vor und leitet den therapeutischen Prozess. Ihre außergewöhnliche Intelligenz ist auch für alle physikalischen Vorgänge im Körper – wie z. B. den Herz- und Atemrhythmus – zuständig. Sie stoppt nach einer Verletzung ohne unser bewusstes Zutun die Blutung, etwaige Fremdkörper werden bekämpft, eine Narbe wird gebildet und das Gewebe beginnt zu heilen.

Diese Kraft wird durch die geschulte Berührung des Therapeuten mit den Händen angeregt. Anschließend fängt der Körper an, das verursachende Störfeld oder die vorhandene Blockade aufzulösen. Diese großartige Fähigkeit des Körpers kann wirken, wenn man ihr die Möglichkeit dazu gibt.

Zudem lösen sich Spannungen im Faszialen System, welche oft die Ursache für Schmerzen sind. Als Folge können das Blut und die Energie im Körper wieder freier zirkulieren, was großen Einfluss auf die Heilung und die Regeneration des Patienten hat. Es geht darum, einen Raum entstehen zu lassen, in dem Heilung geschehen kann.

 

Was kann behandelt werden

Biodynamische Osteopathie wirkt sehr gut bei stress- oder emotional bedingten Beschwerden. Das sind meist die Hauptursachen von körperlichen Problemen – wie z. B. Nacken- oder Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Rücken- und Ischiasbeschwerden, Schulterschmerzen u.v.m. Funktionsstörungen von Organen – wie Niere, Herz, Darm und Lunge – können, wenn kein pathologischer Befund vorhanden ist, verbessert oder beseitigt werden. Die Liste der behandelbaren Beschwerden ist groß, da die Selbstheilungskraft in jedem Bereich des menschlichen Körpers eine große Rolle spielt.

Ziel der Behandlung

Osteopathie ist eine Ursachenbehandlung. Ziel ist es, nicht vordergründig die Symptome zu beseitigen, sondern die Ursache zu lösen. Deshalb gilt es, auslösende Faktoren des Problems ausfindig zu machen, um diese zukünftig zu vermeiden. So können die Beschwerden dauerhaft beseitigt werden. Faktoren sind negative Gedanken, ungesunde Ernährung, Stress und zu wenig Bewegung (um nur einige zu erwähnen).

Geschichte

Andrew Taylor Still (1828-1917 Virginia/USA) war der Gründer der Osteopathie. Er arbeitete als Landarzt. Nachdem zwei seiner Kinder an einer Lungenentzündung gestorben waren, begann seine intensive Suche nach neuen Wegen in der Medizin. Ursprünglich behandelte er über das Einrenken von Wirbeln und Gelenken, woher auch der Name dieser Methode („Os“= der Knochen) kommt.

Über die vielen Jahre seiner Forschung hat sich seine Methode weiterentwickelt, und das tut sie auch heute noch. So wurden seine Techniken sanfter und er schloss immer mehr Bereiche in die Behandlung ein (Organe, Faszien und das craniosacrale System). Einer seiner bedeutendsten Aussagen war, dass der Körper alles für die Heilung Nötige in sich trägt und dass für die Heilung ein freier Fluss des Blutes und der Flüssigkeiten Voraussetzung ist.